Hilfseinsätze, die auf Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help in diesem Jahr zukommen
Unglück und Unheil sind nicht vorhersehbar. Für uns als Hilfsorganisation stellen Katastrophen eine stete Herausforderung dar, denn wir müssen schnell entscheiden, in welcher Größenordnung und in welchem Zeitrahmen wir unsere Einsätze leisten können. Dabei geht es weniger um sofortige Lebensrettung mit medizinischem Großaufgebot, als mehr – im zweiten Schritt bei einer Katastrophe – um die alltäglichen Überlebenshilfen mit Gütern für Menschen in Notlagen.
Unter diesen Aspekten können wir mit Blick ins Jahr 2025 zumindest jene Projekte definieren, die in der jüngsten Vergangenheit LOG/WoH sehr beschäftigten und uns auch im neuen Jahr weiterhin beschäftigen werden. Natürlich bleiben die Lage in der Ukraine und die Unterstützung für die Menschen dort im Fokus. Drei Jahre lang haben wir insgesamt 150 Lkw und Sattelzüge mit über 4000 Tonnen an Hilfsgütern zur Ukraine
gebracht. Und diese Hilfe wird sich 2025 fortsetzen.
Auch die Flüchtlingssituation in den Lagern in Nordirak/Kurdistan wird uns weiterhin stark fordern. In den Camps mit zehntausenden von Flüchtlingen wachsen Schulen heran, deren Kinder mit Computern von LOG/WoH lernen. Auch die Minderheit der Jesiden, einst vom IS-Terror aus der Heimat vertrieben, sucht immer wieder unsere Hilfe beim Weg zurück in ihre Heimat im Dschinja-Gebirge. Den Menschen dort hatten wir bereits vor über zehn Jahren nachhaltig helfen können.
In Kinder- und Waisenheimen Rumäniens kommt LOG/WoH-Hilfe seit über zehn Jahren immer gezielt an. In Griechenland stehen wir The Smile of The Child tatkräftig zur Seite und unterstützen die harte Arbeit unserer Partnerorganisation in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln.
Bei der Flutkatastrophe rund um Valencia war LOG/WoH als eine der wenigen deutschen Hilfsinstitutionen schnell vor Ort, hat die Menschen unterstützt, auch mit technischem Gerät gegen Hochwasser Schlamm und Zerstörung. Wir wissen: Gerade in dieser spanischen Region ist Solidarität aus Europa weiterhin sehr willkommen. Wir stehen in engem Kontakt mit nicht-regierungsamtlichen Stellen vor Ort, um schwierige Situationen abzumildern.
Mit der Dachorganisation Aviation Sans Frontières (ASF) sind wir über den Verbund ASF International eng verbunden. Und können spontan an Projekten beteiligt sein, die Einsätze unter koordinierter, internationaler Leitung erfordern. Das kann in Europa, aber auch in Afrika geschehen, vor allem wenn es um logistische Maßnahmen geht.
Schnelle Reaktion ist in vielen Fällen durch LOG/WoH immer gegeben. Das zeigte sich insbesondere im Ahrtal, als die Flutkatastrophe dort 135 Todesopfer forderte und unermessliche Schäden verursachte. Mehrere hundert Geräte von LOG/WoH zur Bewältigung von Schäden dort sind noch immer im Einsatz. Manches elektrische Werkzeug wurde vom Ahrtal an die vom Hochwasser betroffene Valencia-Region weitergegeben. Feuerwehrleute von der Ahr waren als Berater und Helfer nach Valencia gereist und standen ihren spanischen Kollegen zur Seite – und lobten die Arbeit von LOG/WoH. Ganz plötzlich schloss sich ein Kreis – und jeder wusste: Man ist nicht allein, wenn uns Unheil trifft.