LAUFENDE PROJEKTE

Das Mädchen Ruqaya: Aus dem Flüchtlingscamp in ein sicheres Zuhause 

Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help hat im Nordirak viele Jahre ein Flüchtlingskind unterstützt, dem es heute gut geht

Ihre Familie in Mossul wurde ausgelöscht durch Krieg und IS-Terror. Die Region Nordirak litt jahrelang unter schlimmsten kriegerischen Auseinandersetzungen, unter Gewalt und Vertreibung. Familien wurden auseinander gebombt, vor allem das Leid der Kinder ist bis heute entsetzlich. Im Bemühen, dem Nordirak und den geflüchteten Menschen in der Autonomen Kurdischen Republik zu helfen, ist Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help (LOG/WoH) auf Ruqaya aufmerksam geworden – ein damals sechsjähriges Mädchen ohne Orientierung und stark traumatisiert in einem der riesigen Zeltstadt-Camps, dessen Familie – die Eltern und seine fünf Geschwister – wie vom Blitz ausgelöscht wurde: Ruqaya war gerade Trinkwasser holen, als eine IS-Bombe die Familie tötete. Ein fürchterliches Einzelschicksal, das stellvertretend für all die Gräuel in diesem Teil der Erde steht, wo Millionen von Flüchtlingen vor allem aus dem Irak und aus Syrien ihr Leben fristen. 

Ruqaya sprach und lachte zwei Jahre lang nicht. LOG/WoH nahm sich dem Schicksal des Mädchens langfristig an, half – auch mit bescheidener finanzieller Unterstützung durch Spenden aus Deutschland – zur Eingliederung: aber wohin in den riesigen Camps mit zehntausenden Migranten? LOG/WoH brachte Ruqaya mit Hilfe der Barzani Charity Foundation, einer örtlichen humanitären Organisation die rund 10.000 Waisenkinder betreut, im ersten Schritt bei einer älteren Frau im Lager unter. Das Kind durchlebte, wie eine Ausgestoßene, Jahre der Ablehnung ohne Zuneigung und Zukunftsaussichten. LOG/WoH und die Barzani Charity Foudation erkannten das und setzten alles daran, dass Ruqaya das Lager verlassen konnte. Nach langem Suchen hatten sie schließlich Pflegeeltern für das Mädchen gefunden, die außerhalb der Millionenstadt Erbil leben und in deren Zuhause sie bereits vier Waisenkinder betreuen. Hier war Ruqaya, jetzt 14 Jahre alt, willkommen. Sie wohnt heute in einem sicheren Vorort der kurdischen Hauptstadt und wünscht sich sehnlichst: Bald regelmäßig zur Schule zu gehen und – wenn sie erwachsen ist – Lehrerin zu werden.

Über das Einzelschicksal des Mädchens Ruqaya drehte LOG/WoH-Vorstand Guido Holz 2019 eine TV-Dokumentation für den KIKA-Kinderkanal von ARD/ZDF und die ARD Mediathek https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xNjMwMDA/. Für seine aufwendigen dokumentarischen Schilderungen des Lebens von Flüchtlingskindern aus Syrien wurde Guido Holz mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis der UN-Menschenrechtskommission und dem evangelischen Medienpreis „Robert-Geisendörfer-Filmpreis“ ausgezeichnet. 

Arme Region auf dem Balkan erhält Ambulanzwagen aus Deutschland 

Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help organisiert Krankenwagen für Nordmazedonien – Einst stationiert am Nürburgring     

Wohl kaum ein Land auf dem Balkan hat eine solch schwache Infrastruktur wie Nordmazedonien: Das Land, das als Beitrittskandidat den Anschluss an die EU sucht, leidet unter seiner äußerst schwach entwickelten Infrastruktur – vor allem auf dem Gebiet der Medizin. Während die Versorgung in der Hauptstadt Skopje mit ihren etwa 500.000 Einwohnern sich verbessert, leiden die Menschen auf dem Land unter mangelnder medizinischer Hilfe. Besonders deutlich wird das in der 25.000 Einwohner zählenden Kreisstadt Kicevo im bergigen Westen Nordmazedoniens. Dort gibt es zwar ein Hospital für medizinische Notfälle, doch viele Patienten müssen nach Erstversorgung ins 150 Kilometer entfernte Krankenhaus in der Hauptstadt gebracht werden. Ein weiter Weg, auf dem schon viele Menschen gestorben sind – zum Beispiel , weil sie in Privat-Pkw nach Skopje gelangten.

Auf diese Notlage wies Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help (LOG/WoH) jetzt ein REWE-Markt im hessischen Taunus hin, dessen Marktleiter aus dieser Region Nordmazedoniens stammt. Neben humanitären Projekten, für die sich LOG/WoH mit REWE gemeinsam engagieren, kam dabei auch die Notwendigkeit des Krankenwagens zur Sprache. LOG/WoH hat jetzt nach intensiver Suche ein gebrauchtes Ambulanz-Fahrzeug gekauft und auf eigene Kosten für die Reise ins nordmazedonische Bergland herrichten lassen. Auf einer fast 2.000 Kilometer langen Fahrt erreichte der Krankenwagen jetzt Kicevo, wo er dem Hospital vor Ort von LOG-WoH-Präsident Frank Franke übergeben wurde. „Wir freuen uns, dass das Ambulanz-Fahrzeug von uns die Infrastruktur zwar marginal, aber dennoch in vielen einzelnen Fällen effizient verbessern wird. Das Fahrzeug hat die Jahre zuvor gute Dienste geleistet – und zwar am Nürburgring in der Eifel, wo es für Notfälle aller Art entlang der Rennstrecke permanent zur Verfügung stand. Unsere Suche nach einem geeigneten Ambulanzwagen haben damit ein gutes Ende gefunden – zum Nutzen der Bevölkerung in diesem Teil des kleinen Balkanstaates.“

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