Wings of Help Award 2025 geht an die Barzani Charity Foundation in Kurdistan – Stiftung mit 1500 Mitarbeitern betreut 29 Flüchtlingscamps im Nordirak
Luftfahrt ohne Grenzen/Wings of Help e.V. (LOG/WoH) hat im Nahen Osten eine humanitäre Institution ausgezeichnet, die beides kraftvoll miteinander verbindet: Hilfe für zigtausende Menschen im eigenen Land und die jahrzehntelange Partnerschaft mit LOG/WoH als renommierte deutsche Hilfsorganisation. Mit über 1500 Mitarbeitern kümmert sich die Barzani Charity Foundation (BCF) um Flüchtlinge in 29 nordirakischen Lagern und Zeltstädten. Die Migranten stammen überwiegend aus dem Irak, aus Syrien oder kommen vom Volksstamm der Jesiden, die unter dem Terror der IS-Miliz besonders leiden mussten. Rund 300.000 Menschen gibt BCF mit diesen Anstrengungen nicht nur eine Heimat auf Zeit, sorgt für Nahrung und medizinische Versorgung – BCF kümmert sich auch um die schulische Bildung junger Menschen. Die Arbeit der nicht regierungsamtlichen Stiftung mit Sitz in der Millionenstadt Erbil unterstützt Schulen in Camps, und sie wird permanent gestärkt durch Anstrengungen von LOG/WoH, die den Bedarf und den Mangel in der Autonomen Republik Kurdistan mit der Hauptstadt Erbil gut kennt. Die Barzani Charity Foundation erhielt den Wings of Help Award für ihren permanenten Einsatz in einer äußerst schwierigen politischen Region mit höchst unterschiedlichen Gruppen und Nationalitäten. LOG/WoH ist der Region seit über zehn Jahren durch Hilfsleistungen verbunden, aber auch durch Unterstützung von Schulen, die in den Camps errichtet wurden. Sie profitieren am LOH/WoH Bildungsprogramm „Education is Future“, zum Beispiel durch die Lieferung von Computern und durch Anschlüsse an das Netz von Universitäten im Großraum Erbil. LOG/WoH kann zudem hier auf die Kenntnisse ihres neuen Nahost Beauftragten bauen, dem früheren Oberbürgemeister von Erbil Nehad Qoja, der in Kurdistan und Deutschland lebt.
Ibrahim bekommt eine Perspektive
LOG/WoH hat sich zudem auch dem Schicksal einzelner Jugendlicher angenommen. Neben dem Mädchen Ruquaya, das seine gesamte Familie im Krieg verloren hat, unterstützt die Hilfsorganisation nun auch den neunjährigen Ibrahim. Er wurde in Syrien geboren und musste mit den Eltern und drei Geschwistern vor der IS-Miliz fliehen. Ibrahims Vater unterrichtet als Chemie- und Physiklehrer seit acht Jahren Flüchtlingskinder in einem Lage nahe Erbil. Sein größter Wunsch ist es, zusammen mit der Familie in einer eigenen Wohnung in Erbil zu leben und das Camp baldmöglichst zu verlassen. LOG/WoH hilft Ibrahim, mit kleineren finanziellen Beträgen vor allem schulisch weiter zu kommen und vielleicht auch einmal in Deutschland zu studieren – so wie es sein ältester Bruder geschafft hat, der heute in Stuttgart lebt. Vizepräsident Ralf Bülter: „Mit eher bescheidenen Beträgen können wir helfen, dass Ibrahim seinem großen Ziel näher kommt. Wie anderen auch, wollen wir ihm eine Zukunft vermitteln und das dauerhafte Leben im Lager hinter sich zu lassen.“ In dieser Beziehung tut die Regierung in Kurdistan vieles: Die großen Lager aus der Zeit unmittelbar nach dem Krieg konnten von ca. einer Million Menschen auf heute etwa 300.000 reduziert werden. Viele Vertriebene sind durch entsprechende Programme in ihre angestammten Heimatregionen zurückgekehrt.